Unser Grundwasser: der unsichtbare Schatz: Internationaler Weltwassertag 2022
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Grüne Wennigsen rufen zum schonenden Umgang mit der Ressource und zum Wassersparen auf
Anlässlich des Weltwassertags warnen die GRÜNEN vor einer drohenden Grundwasser-Knappheit in weiten Teilen Deutschlands. Unser sorgloser Umgang mit der Ressource überschreitet schon jetzt die natürlich und nachhaltig verfügbare Menge.
Deutschland trocknet aus. Das zeigen Analysen vom März 2022 vom Global Institute for Water Security, das Daten der Satellitenmission "Grace" in Zusammenarbeit mit der Nasa und dem Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt ausgewertet hat. Die neue Datenanalyse zeigt, wie drastisch der Wasserverlust ist. Seit dem Jahr 2000 hat Deutschland so viel Wasser verloren, wie der Bodensee umfasst. Der Bodensee ist einer der drei größten Binnenseen in Europa. Das bedeutet: In den vergangenen zwanzig Jahren ist Deutschland jährlich um 2,5 Kubikkilometer ausgetrocknet.
Einen Wassermangel gibt es zwar bisher nicht, aber der Klimawandel sorgt auch in den nächsten Jahren für eine ungleiche Verteilung der Niederschläge. Zunehmende Trockenperioden, erhöhte Verdunstung durch höhere Temperaturen und in der Folge gestiegene Wasserbedarfe, zum Beispiel für die Land- und Energiewirtschaft lassen Grundwasserstände sinken, Wälder, Bäche und Feuchtbiotope trocknen aus. Starkregenereignisse führen kaum zur Grundwasseranreicherung, der überwiegende Teil fließt schnell ab. Ungezügelte Versiegelung und eine Entwässerungslandschaft verstärken diese Effekte.
„Die Versorgung der Städte und Gemeinden mit Grund- und Trinkwasser wird in den kommenden Jahren eine große Herausforderung, das gilt auch für Wennigsen“, sagt Angelika Schwarzer-Riemer, Mitglied der Grünen Fraktion.
Die Harzer Talsperren weisen zur Zeit einen Füllgrad von 81 Prozent auf.
In Wennigsen berichtete Purena auf Antrag der GRÜNEN 2020 als Wasserversorger über die besondere Verantwortung für die sichere und hochwertige Wasserbereitstellung und die langfristige Sicherung der Trinkwasserqualität durch wirksamen Grundwasserschutz. Hierbei steht das Zusammenspiel des Grundwasser-, Umwelt- und Klimaschutzes untrennbar voneinander im Vordergrund.
- Für die GRÜNEN steht die Erarbeitung eines Wassermanagements für die Gemeinde Wennigsen auf der Prioritätenliste:
- Forderung nach einem Stufenplan zur Einsparung bei Wasserengpässen
- im Wassermanagement soll das Auffangen, die Nutzung und Versickerung von anfallendem Regenwasser auf Grundstücken analysiert und optimiert werden. Das Wasser soll im Kreislauf belassen und eine nachhaltige, dezentrale Wasserwirtschaft gefördert werden
- Bäche brauchen mehr Raum, damit möglichst viel Wasser im Gebiet bleibt, statt auf kürzestem Weg abzulaufen
- auf vielen Grundstücken gibt es zu viele versiegelte Flächen oder Schottergärten
- Landwirte sollten prüfen, ob Drainagen in Äckern unter heutigen Bedingungen nicht mehr schaden als nützen. Der Wasserüberschuss in Regenzeiten sollte im Boden gespeichert und nicht abgeführt werden.
- Die GRÜNEN befürworten eine finanzielle Unterstützung von Wassersparmaßnahmen durch die
Wasserversorger. Der Ausbau und die Modernisierung der Kläranlage in Evestorf kommt ebenfalls eine wichtige Rolle bei der Abwasseraufbereitung zu.
„Auch in diesem Jahr werden wir uns wahrscheinlich wieder auf einen trockenen Sommer einstellen müssen“, betonen die GRÜNEN: „Deswegen ist es wichtig, mehr Augenmerk auf den eigenen Wasserverbrauch zu legen und dort Wasser zu sparen, wo es möglich ist.“ Den eigenen Pool in mitten einer Trockenperiode zu befüllen oder den Rasen zu sprengen , sei nicht der richtige Weg. Deswegen ist es wichtig nicht nur am Weltwassertag auf diese Problem aufmerksam zu machen: „Die Situation wird sich in den kommenden Jahren immer weiter verschärfen. Deswegen müssen wir alle unseren Beitrag zum Wassersparen leisten“.
Hintergrund
Der Weltwassertag am 22. März, zu dem die Vereinten Nationen (VN) seit 1992 aufrufen, erinnert alljährlich an die Besonderheiten von Wasser als der essenziellsten Ressource allen Lebens. Der Weltwassertag 2022 steht unter dem Motto "Groundwater: Making the Invisible Visible": "Unser Grundwasser: der unsichtbare Schatz". Mit diesem Jahresthema wollen die Vereinten Nationen weltweit auf die Bedeutung unseres Grundwassers aufmerksam machen und es ins Bewusstsein der Menschen rufen.
Die elementare Bedeutung des Grundwassers als unverzichtbare Ressource und Teil des Wasserkreislaufs und die Belastungen, denen es durch menschliche Tätigkeiten und zunehmend durch den Klimawandel ausgesetzt ist, sind vielen Menschen nicht wirklich präsent und bewusst. Aus diesem Grund und im Hinblick auf den bevorstehenden Wandel rücken die Vereinten Nationen die Bedeutung und den Wert unseres kostbaren Grundwassers wieder stärker ins gesellschaftliche sowie politische Bewusstsein.
Die Weltwassertage und die VN-Wasserdekade sind vor dem Hintergrund der Umsetzung der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung und der darin enthaltenen wasserbezogenen Ziele, insbesondere des Nachhaltigkeitsziels 6 "Verfügbarkeit und nachhaltige Bewirtschaftung von Wasser und Sanitärversorgung für alle gewährleisten" zu sehen, die im Jahr 2015 von den VN-Mitgliedstaaten beschlossen wurden.
Die Weltwassertage sollen dazu genutzt werden, insbesondere die breite Öffentlichkeit auf diese globalen Zielsetzungen und ihre lokale Bedeutung sowie auf die Herausforderungen der Umsetzung dieser Ziele aufmerksam zu machen. Menschen sollen dazu motiviert werden, sich für diese Umsetzung einzusetzen. Alle Staaten sind aufgefordert, den Weltwassertag der Umsetzung der VN-Empfehlung zu widmen und geeignete, konkrete Aktionen auf nationaler Ebene durchzuführen. Weitere Informationen zum Weltwassertag stehen auf der Internetseite der VN zur Verfügung. Für einen nachhaltigen und respektvollen Umgang mit Wasser zu begeistern ist deshalb eine elementare Aufgabe.
